Schwimmen

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Und zack, der nächste Eintrag. Diesmal ein Eintrag, der sich ausschließlich meinem Projekt widmet: Der Nefaha Schule. Mit dem neuen Schuljahr, was hier nach den gefühlt jahrelangen Ferien anfängt, haben sich nämlich einige Veränderungen ergeben. Und zwar konnte ich nach einigem organisatorischen hin und her mit Schwimmunterricht anfangen. Bis ich hier alle Zusagen zusammenhatte, dauert das hier auch eine Ewigkeiten. Wobei hier auch noch das Organisationstalent der afrikanischen Lehrer (einige Vorurteile sind leider zumindest im Ansatz wahr) und die Angst der Eltern und Lehrer vor dem Wasser dazu. Aber nachdem diese Hürden durch viel Überzeugungsarbeit und einem nach deutschen Vorbild entworfenen Elternbrief überwunden wurde, durfte es los gehen. Diesen Brief durfte ich 10.000 mal abschreiben, weil man hier nicht einfach mit einem Kopierer rechnen kann, allerdings hatte ich sowieso Zeit... Und der Schulleiter hat die Briefe sehr interessiert gemustert und musste zugeben, dass die Idee nicht ganz blöd ist. Allerdings hatte ich super Glück, dass gerade eine Lehrerin bei der P5 Unterricht hatte, die den Schülern verständlich machen konnte, was das ist und auf was die Schüler achten müssen. Nicht gerechnet habe ich mit der Quote der Analphabeten unter den Eltern. Natürlich hatte ich damit gerechnet, aber das über die Hälfte der Kinder einen Fingerabdruck als Unterschrift ihrer Eltern abgegeben hat, hat mich dann schon überrascht. 
Aber dann konnte es endlich losgehen. Und mindestens genauso aufgeregt wie ich waren auch die Kinder. Mit Boda-Bodas (falls es irgendwann mal klappen sollte, können wir sogar mit einem Auto fahren) geht es jetzt jeden Tag mit einer anderen Gruppe in die Stadt, wo wir dann in einem Swimming pool schwimmen gehen. In der Klasse ist von Kindern, die schon die ein oder andere Bahn schwimmen können, bis zu Kindern, die noch nie in einem Pool waren und dementsprechend viel Angst vor Wasser haben alles dabei. Deswegen habe ich das erste Mal schwimmen damit verbracht, die Kinder in Gruppen einzuteilen. Als es dann daran ging, die Gruppen dann für das zweite Mal aufzurufen, habe ich erstmal ungläubige Blicke geerntet. Und alle haben mir versucht zu erklären, dass sie ja schon schwimmen waren. Ich habe noch nie so Augen leuchten gesehen, als ich ihnen deutlich machen konnte, dass sie jetzt regelmäßig schwimmen gehen werden. Manche konnten sich gar nicht mehr auf ihren Bänken halten und haben Freudensprünge gemacht. Außerdem habe ich jetzt auch das ein oder andere Mal "Teacher, we love you for taking us for swimming" gehört. Ich glaube auch, dass sie denken, dass sei mein Geld für Eintritt und Transport. Also falls ihr euch fragen solltet, wo die Spendengelder hinverschwinden: Hier gebe ich sie alle aus :)
























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