Alles gut trotz Verspätung :)

Da es ja eine -junge- Tradition ist, meine Blogs entweder mit dem Thema Internet oder Krankheiten beginnen zu lassen, fange ich diesmal auch gleich damit an. Allerdings muss ich meine Aussagen von den letzten zwei Wochen wieder zurück ziehen. Erstens haben wir kein Wlan. Alles ist doch komplizierter als gedacht, aber mittlerweile gehe ich da mit der Einstellung rein, dass es gut ist, wenn wir in einem Monat so etwas ähnliches wie Wlan haben. Afrika bringt einem schon Gelassenheit bei, aber auch vorher hatte ich ja nicht das Problem der Hektik. Aber man kann ja alles noch steigern und ich denke, ich werde euch alle in einem Jahr in den Wahnsinn treiben mit meiner Afrika-Mentalität. Und so lange treibe ich mich noch in den Cafes dieser Welt mit Internet rum.
Das ist allerdings indirekt auch der Grund für das Thema "Krankheiten": Tagsüber vergisst man, beziehungsweise besonders ich, gerne, dass man abens eine Jacke braucht. Wenn dann abends mal wieder der Strom ausfällt und man deswegen noch nicht mal einen Grund hat noch länger im dunklen Cafe zu bleiben, fährt man dann Regen nach Hause. Und auf den Bodas, den Motorrädern, kann es dann echt kalt werden. Dazu noch abends die obligatorische kalte Dusche, weil jedes Mal wieder das Wasser rot-braun aufgrund des Staubs ist, tut dazu ihr übriges. Und nein, ich kann nicht einfach warm duschen, an unserer Dusche befindet sich genau ein Regler: an und aus. Also von all den aufregenden Krankheiten hier in Uganda habe ich mir die dann doch sehr schnöde Erkältung ausgesucht. Das ist auch der Grund für die Veröffentlichung des Einrages erst am Montag, also sonst nchts schlimmeres passiert :)
Ehrlich gesagt verliere ich langsam den Überblick, was mir wann passiert ist, es fühlt sich schon an, als wären wir hier schon für mindestens drei Monate. Aber letzte Woche Woche waren in der Schule Exams, was allerdings nicht wirklich etwas mit uns zu tun hatte. Die Kinder waren am ersten Tag noch sehr aufgeregt, aber auch das hatte sich nach dem ersten Examtag gelegt. Aber sehr süß war, wie sich die Kinder für die Exams zum Teil extra schick gemacht hatten und ihre guten Schuhe angezogen hatten. Ein Junge hatte sogar ein Sakko über dem Schul-T-Shirt an. Das hat sie aber natürlich nicht davon abgehalten, trotzdem wie wild herumzurennen und zu springen und wirklich alles mitzumachen, was wir vormachen. Also wer über 100 drei bis fünf Jährige im Entenlauf von einem bis zum anderen Ende des Schulgebäudes laufen sehen will, die dabei wirken, als würden sie nichts lieber machen, einfach mal vorbei kommen.
Und Aufsicht führen bei den Exams macht echt Spaß. Vor allem, wenn man eine Lehrerin hat, die nochmal besonders auf die schwachen Schüler hin weist, so dass man denen nochmal besonders helfen kann. Generell ist es sehr lustig, wenn die Kinder die ganze Zeit aufstehen, um auf den an der Wand hängenden Plakaten zu sehen, wie die Wörter geschrieben werden. Also es wird sehr viel daran gesetzt, dass die Kinder nicht durchfallen, was ich bei drei- bis fünfjährigen Kindern aber auch sehr nachvollziehbar finde. Gleichzeitig wird aber auch sehr stark mit Demütigungen gearbeitet: "Wer diese Aufgabe nicht bearbeiten kann, ist ein Loser" und das noch mehrmals wiederholt.
Aber was die Kinder bei Yannick und mir lernen ist in aller erster Linie unsere Namen, das ist uns beiden persönlich wichtig :) Es ist einfach super schön in unserem Dorf nicht mehr nur Mzungu zu hören, sondern in absteigender Häufigkeit Mary, Mereta (ich weiß nicht, ob das wirklich der Name ist, den sie sagen, denn ich verstehe die Namen meistens erst, wenn sie geschrieben wurden), Maira, Mereti (die Ugander tuen sich sehr schwer mit dem Konsonaten am Schluss), Melet (ein Volk mit einer sehr ausgeprägten r/l- Schwäche) und Meret. Mittlerweile reagiere ich jedoch auf all diese Namen. Und ich habe den Kindern noch High- Five beigebracht und es ist richtig lustig zu sehen, wie ein Kind auf die zugerannt kommt und "high-five" brüllt und du nur die Hand hochhälst und es hochspringt, um dir eine high-five zu geben. Es ist im Übrigen die effizienteste Methode viele Kinder schnell zu berühren. Sonst hast du schnell mal bis zu sieben Kinder pro Hand an dir kleben und dann kann sehr schnell ein Streit enstehen, wer jetzt einen von den begehrten 14 Plätzen bekommt.
Das Wochenhighlight war aber definitiv eine Hochzeit am Samstag, die in der Kirche auf dem Schulgelände stattfand und bei der alle Lehrer auch eingeladen waren. Wir sollten um 12 da sein, wir waren um halb eins angekommen und das Brautpaar kam um fünf. Aber die ersten Gäste kamen ab drei immer in Chagen und jedes mal wieder kamen weitere Frauen in prachtvollen afrikanischen Gewändern an und wurden mit Indianerjodeln empfangen. Mir fällt keine bessere Beschreibung ein, aber es wird echt laut, wenn immer mindestens ein Dutzend Frauen aufspringen um den nächsten Kleinbus zu empfangen. Wir waren außerdem mehr so die ungewollten Stars der Veranstaltung, weil jeder uns sehr nett angesprochen hat und noch eine extra Aufnahme von uns gemacht wurde. Danach gab es noch sehr lecker afrikanisches Essen und noch mehr Musik. Also definitv lohnenswert.
Bilder kommen noch später :)

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